Dänemark / Fauna

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Nordwest- und Inside Passage, von Grönland bis Kanada mit der Hanseatic

13.8.1997 Durch die traumhafte Inselwelt südlich der Arktis

Hanseatic: 8'445 BRT, 125 m lang, 18 m breit, 4.90 m Tiefgang und höchste Eisklasse

Hanseatic: 8'445 BRT, 125 m lang, 18 m breit, 4.90 m Tiefgang und höchste Eisklasse

13.August – 24. September 1997

Die erste komplette seemännische Durchfahrt der Nordwest Passage gelang Roald Amundsen 1903–1906 Das erste Kreuzfahrtschiff das die Nordwestpassage mit Passagieren an Bord bewältigte, war die "World Discoverer" im Jahr 1985. Arved Fuchs durchsegelte 1993 mit seinem Expeditionsschiff, der "Dagmar Aaen" die Nordwest Passage.

Die zwischen Grönland und Kanada verlaufende Nordwestpassage ist geprägt von vielen Naturwundern und verdeutlicht sehr anschaulich die Schönheit und Erhabenheit der Arktisregion. Die bisher nur von sehr wenigen Menschen bereiste Passage kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken und spielte bei vielen berühmten Expeditionen in die Region eine sehr wichtige Rolle. Neben atemberaubenden Landschaften und einer Tierwelt, die in dieser Form nur an diesem Ort anzutreffen ist, macht insbesondere die einzigartige Atmosphäre der Region eine Kreuzfahrt durch die kanadische Arktis sehr reizvoll. Das Risiko fährt jedoch mit: müssen wir doch vor Beginn der Reise unterschreiben, dass bei Abbruch der Kreuzfahrt keine Rückzahlung erfolgen wird. Unterwegs vertraut uns der Kapitän, dass er Weisung hat, zum bestimmten Zeitpunkt am bestimmten Ort zu sein, wenn nicht: Abbruch der "Übung".

Mit dem Hapag Lloyd Flieger landen wir in Kangerlussuaq und werden per Bus zum Schiff gebracht.

Erstes Highlight wir umkurven bei strahlendem Wetter mit den Zodiac's die zahlreichen Eisberge in der Discobucht. Wir segeln weiter durch die Baffin Bay und sind schon bald im Packeis, beobachten eine Eisbären Mutter mit 2 Jungen. 

Anlandung auf Devon Island mit Wanderung durch die Tundra Vegetation mit farbenfrohen Moos- und Flechten-Polster. Auf dem Friedhof, werden jetzt im Sommer 3 Erwachsenen- und 2 Kinder-Gräber ausgehoben. Zudem machen wir Bekanntschaft mit freilebenden Moschusochsen, sehr eindrücklich. 

Das mehrjährige Packeis ist derart dick, dass während 3 Tagen ein kanadischer, atombetriebener Eisbrecher uns die Fahrrinne frei machen muss. Der Helikopter dient als Pfadfinder. Für unseren Kapitän Stunden der grössten Konzentration, wenn er zu langsam nach fährt. schliesst sich die Fahrrinne augenblicklich und wir stecken fest, bei zu nahem Auffahren besteht Kollisionsgefahr. Am Schluss das Highlight: Besichtigung des Eisbrecher 's.

Auch die unbewohnte im Nebel verhüllte Beechey Island wird angelaufen.

In der Cambridge Bucht auf Prince of Wales Island bestaunen wir den Hydaburg Totempark.

Weiter geht's via Katkovik, Prudhoe Bay zur Herschel Island, der erste "Besucher" war im 19. Jhdt Sir John Franklin, wir besichtigen die ausgediente Walfang Station mit Museum.

Barrow, eine der ältesten bewohnten Gemeinde in der Arktis. Der archäologische Nachweis menschlicher Besiedlung in diesem Gebiet reicht bis ins Jahr 800 n. Chr. zurück. Heute leben ca. 4'000 Inuit's, ernähren sich vorwiegend von der Jagd auf Wale, Robben, Walrosse, Karibus und Enten. Wir besuchen eine Schule, Mittelstufe, und staunen wie modern die Schulzimmer eingerichtet sind, an jedem Sitzplatz ein PC. Die Krux ist nur, dass die jungen Leute zum Studium auswärts gehen müssen, und meistens nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren, da die entsprechenden Arbeitsplätze fehlen. Beim Spaziergang durch die Gemeinde schütteln wir nur noch den Kopf: überall stehen, liegen vergammelte Schneemoblie, Fahrräder, und Kinderspielzeug herum, Resultat der grosszügigen Unterstützung vom Staat Dänemark. Wir dürfen eine eindrückliche Vorführung der Inuit Tradition, mit Gesang Instrumenten und Tanz erleben. 

Point Hope mit knappen 1'000 Bewohnern , auch hier ist der Walfischfang ein wichtiges Thema, wie auf all den angelaufenen Inseln.

Spannende, aber auch entspannte Seetage bringen uns vorbei an der Diomede Insel auf die russische Küstenseite mit einer interessanten Stipvisite in der Industriestadt Lawrentija. Kurzer Rundgang, dann eine märchenhafte, farbenprächtige Folklore Vorführung.

Weiter durch die Beringsee nach Gambell auf der St.Lawrence Island und rüber nach Nome, berühmt als Zielort vom Iditarod, dem längsten Schlittenhunderennen (1'500 km) mit Start in Anchorage.

Unsere nächsten Ziele sind die St.Paul Island und St.George Island wo wir einmal mehr dank Zodiac's Vögel aus nächster Nähe beobachten können.

Gemäss unserer Meteorlogin an Bord  ist die Beringsee inkl. Aleuten "die Waschküche" der Erde was wir auch so erlebt haben. 

Die letzte Anlandung ist angesagt: Anchorage 

Die legendäre Nordwestpassage endet, ein neues Abenteuer: 

Die Inside Passage beginnt. ( Anchorage bis Vancouver )

Ein fast 1000 km langer Seeweg: Gletscher, Fjorde und Regenwald in gewaltigen Dimensionen, ein zerklüftetes Inselreich, ein Naturparadies der Superlative. Im Meer wimmelt es nur so von Tieren: unzählig viele Delfine und Buckelwale, aber auch Orcas, Seeottern und Robben. Durch die Lüfte schwirren die majestätischen Weißkopfseeadler und an Land leben Bären und Rehe. Nur 10 Prozent der Bevölkerung Alaskas lebt hier. Die meisten Orte, auch Alaskas Hauptstadt Juneau, sind nur über den Wasser- und Luftweg zugänglich.

Sitka wird als erste Station angelaufen, eine völlig andere Kultur, touristisch, mit z.T. wohlhabenden Häusern. Es geht in's "Landesinnere" nach Skagway.  Der Goldrausch führt dazu, dass Skagway im Jahr 1898 mit rund 20.000 Einwohnern bereits die größte Stadt Alaskas war. Hotels, Salons, Tanzlokale und Spielhöllen florierten. Aber als der Goldertrag bereits 2 Jahre später schrumpfte, verringerte sich auch die Bevölkerung, da die Bergleute schnell auf neue Funde in Nome, einer Stadt im Westen Alaskas, umstiegen. Heute hat Skagway weniger als 1.000 Einwohner, hat sich aber immer noch den Charme einer alten Goldgräberstadt erhalten. Die berühmte "White Pass and Yukon Railway" bringt uns zu den Goldwäschern, natürlich packt auch uns das Fieber und wir finden sogar ein klitzekleines Goldkörnchen. Der Wettergott meint es nicht ganz gut mit uns, ein stürmischer Wind verhindert gleich zwei Anlandungen. Wobei diese Ortschaften bereits sehr touristisch sind, viel wichtiger für uns sind die Fahrten "hinein" zu den Gletschern mit den gewaltigen Bergpanoramen.    

Der Hubbard Glacier gehört nicht ohne Grund zu den Top Sehenswürdigkeiten von Alaska. Unfassbare 10 Kilometer ist die Gletscherkante des Hubbard Gletschers lang. Von seiner Quelle im kanadischen Yukon-Territorium erstreckt sich der Gletscher über 120 Kilometer, bis er schließlich in der Disenchantment Bay im Meer endet. Damit ist der Hubbard Gletscher der längste Gezeitengletscher Alaskas. Und er zählt zu den wenigen Gletschern, die noch wachsen. Nach 6 traumhaft schönen Wochen verlassen wir mit vielen wunderbaren Erlebnissen in Vancouver das Schiff. Nach 3 Tagen Besichtigungstour fliegen wir glücklich und zufrieden wieder nach Hause.

 


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