Norwegen / Landschaft

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Eine Skandinavienreise im Dachzelt

6.8.2002 Die Wikinger habe ich nicht gefunden aber die Samen

Dachzelt der Marke Eigenbau das meinen Wünschen entsprach ...

Dachzelt der Marke Eigenbau das meinen Wünschen entsprach ...

Tagebuch der Skandinavienreise zwischen den 06.08.2002 – 7.10.2002

06.08.02

Abfahrt in Luzern ca. 1500 Uhr Richtung Saarburg (D) zu Ruth und Hugo Kerker, eingetroffen um ca. 1945 Uhr. Zelt aufgestellt direkt im Bootshafengelände,

im Hafenrestaurant gibt es was zu Essen, nicht sonderlich speziell. Bis Strasbourg nur Regen. Die Ferienstimmung kommt noch nicht auf,  weiss nicht warum.

07.08.02

Nach ausgiebigen Frühstück fahren Ruth und Hugo mit dem Schiff bis Schwebsange, ich schau mir die Umgebung an, dabei entdecke ich die Schönheit der Mosel und wir treffen uns am Abend in Schwebsange zum Grillen am Hafen.

08.08.02

Weiterfahrt nach Heiloo (NL) zu Elsa, Rene, Nina und Simon Twisk. Musste anrufen von Heiloo aus um die richtige Einfahrt finden.

09.08.02

Ausflug mit Rene und Simon nach Bergen, ein typischer Touristenort am Meer, endloser Sandstrand. Das Wetter ein weiteres mal regnerisch.

10.08.02

Abfahrt in Heiloo in Richtung Dänemark. Habe mich in der Distanz gewaltig geirrt,

masslos geirrt. Anstatt den geplanten 400 km waren es satte 1100 km. Dafür wurde ich aber mit einem genialen Campingplatz, direkt am See in Torsö belohnt. 

Kaum habe ich angehalten hat mich schon ein Däne mit Schweizer Akzent  begrüsst, ein Däne der 20 Jahre in Zürich als Maler gearbeitet hat, sich ein Haus in Flims gekauft hat und nun vor dem Auswandern steht.

11.08.02

Abfahrt in Torsö über die neue Brücke nach Schweden, der Preis ist astronomisch hoch (Maultgebühr sfr 45.00 pro Brücke). Nächster Halt in Utne ca. 70 km südlich von Oslo. Wieder einmal Regen dabei entdecke ich, dass das Vorzelt nicht als Regendach geeignet ist, es lässt Wasser durch, Abänderung auf dem Platz. Auf dem  Camping habe ich ein ungutes Gefühl, lauter Ostblock Gastarbeiter.

Jedes mal ist es ein Schauspiel für die anderen Leute wenn ich mein Dachzelt aufstelle, ich finde sofort Kontakt, Super.

12.08.02

Bei der Abfahrt schon wieder Regen, fahrt über Oslo in die Berge nach Gol und anschliessend auf die Höhe von 1040 m, landschaftlich wunderbare Fahrt über die Berge nach Bergen, unglaublich wieviel Wasserreserven das Land besitzt, nach jedem Hügelchen ein neuer See, ebenso ergeht es mir bei den Fjorden.

13.08.02

Habe auf der Fähre zwei Italiener kennen gelernt, Moira und Alessandro, mit Ihnen fahre ich eine wunderbare Route (Strasse 615 von Ferde über  Hyen und Ande nach Orsta), Camping von Orsta ist super (sauber, günstig und toll gelegen).

Gutes Nachtessen, Alessandro überrascht mich mit seiner italienischen Kochkunst,

natürlich Pasta an Tomatensauce, es war sehr gut.

Moira und Alessandro sind Italiener mit Landrover und Maggiolina Dachzelt, drei Wochen Ferien (Como-Nordkap).

14.08.02

Zusammen mit Moira und Alessandro ein ausgedehntes Frühstück genossen, frisch aus Italien, leider trennen sich aber unsere Wege. 

Für mich war ein toller Tag, bin heute eine Rundreise von Orsta nach Styn, dann über die Strasse 258, zum Geirangerfjord und über die serpentinen „Trollistigveien“ bis kurz vor Alesund gefahren. 

Bin auf dem Camping in Skodje vor Alesund, direkt am Fjord gelegen.

Heute habe ich Kontakt zu einem einheimischen Bauern bekommen, er besitzt einen 75er Landrover, mit erst 100'000 km. 

Habe seine Homepage Adresse bekommen, darauf sollen Fotos aus Norwegen sein.

15.08.02

Von Skodje nach dem schönen Runde (Vogelinsel vor Alesund) gefahren, wunderbare hinfahrt, Vogelwanderung, gewaltige Rundsicht vom Berg. Sehenswert sind die diversen kleinen Campings auf Runde (Kieselsteine und ein Quadrat Meter Rasen. Weiterfahrt über die alte Fjordstrasse  zum Festland, am Abend in Trittet Martin und Helen aus Solothurn kennen gelernt (beide Sozialarbeiter). Interessenten für Dachträger und Zelt.

16.08.02

Abschied von Martin und Helen. Weiterfahrt über die Strasse 64 nach der Rosenstadt Molde, es hat tatsächlich blühenden Rosen, dann nach Kristiansund Strasse Super, das Wetter ist schlecht, die Stadt selber ist enttäuschend. Zwischen Kristiansund und Trondheim wunderbare Hochebene zum Wandern, auf der Strasse E39 ist eines beachten, es hat keine Tankstelle auf der Hochebene ca. 150 km. Übernachteung in Verdalsora südlich von Steinkjer.

17.08.02

Bin auf der Seestrasse 17 bis Vik gefahren, traumhafte Umgebung, Fjorde, Seen Berge und Wälder. Es ist nahezu unglaublich diese Ruhe, man hört tatsächlich einfach nichts. Um diese Jahreszeit sind sehr wenig Touristen unterwegs. Nun sitze ich in einem Camping am Meeresstrand (Atlantik) in einem Naturreservat. Der Camping ist durch einen deutschen Camper, wie könnte es anders sein, und ein holländisches Pärchen besetzt. Traumhaft die Ruhe, das lauteste Geräusch ist der Kühlschrank in meinem Auto. Fischköpfe zieren die Fischhütte des Campings.

18.08.02

Heute das erste Telefon an Wanner & Co, bin am Torrhagen (Loch im Fels). Von Vik bis Ofersoy  auf der Strasse 17 gefahren, die Landschaft ist unglaublich. Der Himmel in einem strahlenden blau, die Landschaft in einem satten grün oder karge Felsen, eine Farbenkombination die beinahe „kitschig“ ist, die Temperatur ist 32° Celsius. Ich komme mir wie ein Zwerg im Märchenland vor. Ein Fjord ist schöner als der andere. Der heutige Camping lässt mich auf die erste Schwester von sieben Schwestern blicken, diejenige Schwester gegenüber ist 1070 m hoch, vermutlich „besteige“ ich sie morgen. Die Sonne ist immer noch 2 Finger breit über dem Horizont, es ist aber schon 21.00 Uhr.

19.08.02

Mit dem „besteigen“ der Schwester ist nichts geworden, die Wetteraussichten sind schlecht. Die Fahrt heute führte mich von Ofersoy nach Nesna, von Ofersoy bis Lavong und die Überfahrt der Fähre sind wunderbar. Auf der neuen Insel bin ich irgendwie enttäuscht. Die Ankunft in Nesna ist gut aber die weiterfahrt so ent-täuschend, eingetragene Campings sind nicht vorhanden und es liegt lauter Schrott herum. Landschaftlich ist die Insel genial, bin bis ans andere Ende der Insel gefahren, unterwegs aber kein Camping gefunden (nur 100 km). Am Ende der Insel  ein riesiger Kiesplatz, ich bin die ganze Strecke zurück nach Nesna gefahren und habe noch den sonnigen Campingplatz gefunden.

20.08.02

Genialer Tag, ich fuhr ans andere Ende der Insel, als die Fähre kam war alles wieder in Ordnung. Landschaftlich einfach Super, Überquerung des „Arctic Circle“, hier könnte ich leben einfach schön, wäre aber ein einfaches Selbstversorger Leben. Es fehlen mir schlicht weg die Worte, diese vor mir liegende Schönheit (Landschaft) zu beschreiben. Ein Tag wie aus dem Bilder- oder Märchenbuch.

Dann die Ankunft in Jetvik noch schöner kann es gar nicht werden. Unterwegs, die Angelrute rein ins Wasser gehalten und der Fisch hängt schon an der Angel und das gleiche immer wieder, wie im Schlaraffenland. Die  Durchfahrt von Jetvik nach Ägskarel ist wie im Märchen. Die Fähre nach Faroy auf die nächste Insel genommen, eingecheckt im nächsten Camping, er liegt direkt am Meer mit Ausblick auf den Svartisen Gletscher  und die umliegenden Berge. Gute Nacht.

21.08.02

Ich suche verkrampft einen Geldautomaten damit ich meinen Geldsack wieder füllen kann. Aber nichts, ich fahre bis Bodö ca. 150 km die Küstenstrasse entlang. Wetter unbeschreiblich, Landschaft Super aber ein Tag ist „futsch“. Bodö ist eine ziemlich schöne Stadt, nicht wie bei uns, eine Stadt hier ist mehr ein Kommunikations- und Einkaufszentrum. Gute Einkaufsmöglichkeiten, aber die Preise müssen verglichen werden.

22.08.02

Camping bei Ämes nicht so speziell, flache Wiese mit Sicht  aufs Meer (vermutlich schöner Sonnenuntergang). Das Wetter ist neblig, im Informationszentrum Holland beim Svartisen gibt es tolle Infos von der Region, habe einen Typ für eine Wanderung hinter dem Svartisen erhalten, nach den „Svartisentunnelen“ rechts weg zu den zwei Stauseen auf 850 m über Meer, blauer Himmel. Rundwanderung um den linken See ca. 3 Stunden zur Hütte Vär. Wurde vom Nebel überrascht, habe beinahe das Auto nicht mehr gefunden, unglaublich wie schnell der Nebel hier aufsteigen kann. Beim rechten Stausee hat es die grösste Bitumenstaumauer der Welt  gute 127 m hoch,  Weiterfahrt bis Reipa.

23.08.02

Morgen und  noch kein Loch in den Wolken mit blauem Schimmer, trotzdem zum Svartisen unterwegs, es ist kaum zu glauben was passiert wenn (B)Engel reisen. Der Himmel wird blauer und blauer, es wurde ein Traumtag wie im Märchen. Ausflug per Schiff von der Infostelle Holland über das Fjord zum Fusse des Svartisen, von hier  ein Fussmarsch, ich wandere auf der linken Seite, von unten gesehen, am Gletscher empor, auf den Berg. Es gibt keine Seitenmoränen es ist alles abgeschliffener Felsen links wie rechts. Zurück beim Auto fahre ich eine schöne Strasse nach Inndyr, wunderbare Farben toll zum Fotografieren, in Inndyr eingetroffen, besichtige ich eine sehr alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert, der Ort ist sehr ruhig gelegen. Die weiterfahrt geht bis vor den Saltstraumen, nach Killingstraumen. Ein guter Camping, der  Campingwart glaubt mir nicht, dass ich auf dem Autodach schlafe, nach längerer Diskussion reduziert er sogar den Preis weil ich nicht so viel Platz benötige. Klingt komisch, aber es war eine gute Erfahrung. Ich fühle mich so wohl wie seit  zwei Jahren nicht mehr, ich fühle mich innerlich ruhig, es geht mir richtig gut.

24.08.02

Heute war nur ein sehr kurzer Weg auf der Strassenkarte, bin angeblich am grössten Gezeitenstrom (Saltstraumen) der Welt, Es werden alle 6 Stunden 373'000'000 m3 Wasser durch die Enge am Fjordeingang getrieben, dabei entsteht ein reissender Strom mit gefährlichen Wirbeln. Die Fische können sich trotz grosser Anstrengung nicht gegen den reissenden Strom wehren, sie werden einfach mitgerissen, dadurch ist das Fischen sehr einfach, man hat die grössten Fische an der Angel. Nebenbei wieder einmal die Deutschen, sie haben die Camper mit Kühltruhen gefüllt und fischen tagelang, um gefrorenen Fisch mit nach Hause zu nehmen, was für Ferien und welch ein Wahnsinn, das ist doch purer Raub an der Norwegischen Natur.

Im Jahre 1996 habe ich in Stöckisholmur in Island das gleiche gesehen wie am Saltstraumen, aber viel intensiver erlebt.

Tagsüber war ich in Bjorn in die Nationalparks gefahren, sehr schön, Natur pur und absolute Ruhe.

25.08.02

Besuch in Bodö, habe endlich für meinen Kühlschrank passende Plastikboxen gefunden, ich habe 2 Jahre gesucht. Weiterfahrt nach Kieringoy, eine alte Handelsstadt wo die  Bauten noch in gutem Zustand erhalten sind und zu besichtigen sind. Die Insel ist sehr Rau, ich habe das Gefühl, dass alles noch ursprünglich ist. Der Camping ist gut gelegen mit guter Infrastruktur, ca. in der Mitte der Insel.

26.08.02

Das Wetter ist schlecht  ich entscheide mich für einen Landwechsel über die Silberstrasse nach Schweden. Es war der richtige Entscheid, es empfängt mich auf der Höhe blauer Himmel und eine zauberhafte Natur, bin ca. auf 1000 Meter über Meer und die ersten Anzeichen des Herbstes sind schon da. Die Silberstrasse führt über einen Pass in ein langes Tal (ca. 100 km) das in Richtung Bottnischer Meerbusen leicht abfällt. Die Natur ist verfärbt, trägt ein neues Kleid und dazwischen tiefblaue Seen, einfach herrlich, durch diese Natur zu fahren, man könnte auch wandern. Auf ca. 300 Meter Höhe geht die Fahrt in Richtung Norden weiter, in Moskosel liegt der Camping in einem endlosen Wald  am See, manchmal glaube ich, dass ich im Paradies angelangt bin. 

27.08.02

Weiterfahrt bei schönem Wetter durch wunderbare Wälder und an blauen Seen entlang nach Jokkmokk. Besichtigung des Samenmuseums es ist gut, Aufklärung aus der Sicht der Samen. Ausflug nach Kvikjkokk, eine Station des Kungsleden, eine Wanderung von Ammarnäs nach Abisko ca. 450 km lang, muss traumhaft sein bei gutem Wetter, führt durch die 3 folgenden Nationalparks, Sarek, Stora, Sjöfallet. Kvikkjokk selber liegt im tiefen Wald. Am Abend weiterfahrt in Richtung Kiruna, kurz vor Kiruna in Jukkasjärvi nach rechts zum Camping abgebogen, Dachzelt aufgestellt und schon begrüsst mich einer auf schweizerdeutsch, Sepp, Maria und Jaqueline aus meinem Nachbardorf Mettmenstetten, es ist ja nahezu unglaublich wo man die Schweizer überall trifft. Da ist ja das ganz helle Kaffe wohl angesagt, schwips und zum Wohl.

28.08.02

Fahrt nach Kiruna, heute gibt es keine Führung in Deutsch oder Englisch, dafür eine Besichtigung der Shitakezucht (Pilze) in einem ausrangierten Stollen in 540 Meter Tiefe, nicht sehenswert. Das schlechte Wetter holt mich ein, weiterfahrt über Narvik in Richtung der Lofoten. Der Regen hört nicht auf. Camping in Sortland, bin todmüde ins Bett gefallen.

29.08.02

Habe Schwein gehabt, es gibt eine kurze Regenpause mit Wind und das Zelt ist trocken, nichts wie einpacken. Weiterfahrt in Richtung Süden, Besichtigung eines Vikinger Museum auf den Lofoten, Regen nichts wie Regen, ich muss ja tatsächlich verwöhnt sein, nach dem Superwetter der vergangenen Wochen. Ich fahre nach À, der kürzeste Ortsnamen der Welt, ausgesprochen O. Die Landschaft ist Triest und furchterregend in diesem Wetter, immer noch Regen, Regen wie Bindfäden. Ich fahre weiter nach Norden in Richtung der Vesträlen nach Andenes und es regnet immer noch.

30.08.02

Um 0200 Uhr bin ich in Andenes angekommen und versuche auf dem Autositz zu schlafen, was mir für ca. eine Stunde gelingt. Ich fahre zur Abwechslung ein par km um den Motor warm zu kriegen, das heisst die Heizung in Gang zu bringen, gegen meine kalten Füsse. Endlich ist es morgen und ich versuche eine Walsafari zu buchen für den heutigen Tag, das geht schief, ich werde auf morgen vertröstet, suche mir einen Campinglatz, habe einer gefunden in Bleik und lege mich nach obligaten Kleiderwäsche zur verdienten Ruhe. 

31.08.02

Es ist so weit, kein Regen und schnell einpacken, ab zur Walsafari, ca. 10 Wale haben wir gesichtet. Das Meer ist sehr unruhig, die Wellenhöhe ist ca. 2 Meter, der Himmel verhangen mit schwarzen, schweren Wolken. Wir haben 3 Wale bis ca. 50 Meter in die Nähe des Bootes gekriegt! Die kennen die Walsafari in Island nicht. Der Ausflug war trotzdem gut. Weiterfahrt am Abend in Richtung Trömso, wieder Regen in gebundener Form, ich meine Bindfäden, in einer regenfreien Minute habe ich das Dachzelt aufgestellt und bin reingeschlüpft, und was kommt dann wieder natürlich Regen. Ach was soll’s, gute Nacht.

In der zwei monatigen Skandinavienreise fuhr ich gute 24'000 km, eine strenge Reise, aber eine tolle Erfahrung alleine unterwegs zu sein.

1.9.02

Zelt zusammen gepackt in sehr knapper Regenpause, dafür bin ich Nass. Weiterfahrt nach Tromsö, das Verkehrsproblem in Tromsö ist mit der Untertunnelung der Insel sehr gut gelöst, verteilt auf die ganze Insel sind sogenannte Stechstrassen an die Oberfläche genau an den gewünschten Stellen. Die Stadt hat ein par alte Gassen, dann hat es sich. Die Eismeerkirche ist geschlossen, schade. Bin auf der Küstenstrasse um die Insel gefahren, im Norden der Insel wird alles neu aufgebaut.

Immer noch regen, ich habe genug davon und versuche über die Berge in Richtung Finnland den Sonnenschein einzuholen. Unglaublich als ich die Grenze nach Finnland überschreite lacht mir die Sonne entgegen, ach ist das doch schön. Auf der Passhöhe , blosse 548 Meter über Meer öffnet sich der Himmel, welch ein Blau. Eine paradiesische Fortsetzung des Tages folgt nun, das Konkomaaivental ist wunderbar, der Wald ist riesig und goldig gefärbt, die Seen sind tief blau. Viel Wind aber vermutlich bin ich einmal mehr ins Paradies gefahren.

Nachtessen:

Frische Bratkartoffeln

Geschnetzeltes Rentierfleisch, viel Gewürze

Brot, Sirup

Es war ein wunderbarer Tag, Gute Nacht!

2.9.02

Und wie es richtig war das Land zu wechseln, ganzer Tag blauer strahlender Himmel. Die Strasse 93 von Süden nach Alta gefahren, eine super Stadt, liegt golden  von der Abendsonne gefärbt vor mir. Landschaft, eine bewaldete Hochebene mit vielen Seen. Alta eine tolle Stadt, viele Grünflächen, grosszügiger Umschwung um die Häuser, wirklich eine schöne Stadt. Alta ist auch eine moderne Handelsstadt, Wirtschaftszentrum des nördlichen Norwegen (Finnmark). Es ist wirklich alles zu haben. Hier könnte man sehr gut leben!

03.09.02

Die Fahrt nach Hammerfest ist landschaftlich schön, das Wetter ist durchzogen, ich fahre in einem blauen Wetterfenster, die Stimmungen des Wetters sind unglaublich, abwechselnd von Meter zu Meter. Aber dann die Fahrt von Skaidi nach Russenes über eine Hochebene ist sehr windig, der Wind drückt den Landrover in beängstigende Schieflage und das braucht etwas, der Landrover ist gute 3000 kg schwer. Die Landschaft von Russenes nach Lakselv ist schlichtweg überwältigend, ich unterbreche die Fahrt abermals um Fotos zu schiessen, leider gibt es Landschaften die man nicht richtig auf Fotos bringt (Stimmungsmässig). Mein heutiger Stop ist  in Lakselv.

Nachtessen:

Buillon mit Sherry

Weisse Bohnen mit Speck, Zwiebeln, Knoblauch, Cognac

Sirup, Brot

4.09.02

Der Camping von Lakselv ist schmutzig, Toiletten unsauber, ich habe den ersten Camping nach Alta genommen der zweite wäre viel besser gewesen. 

Die Strasse ist genial bis Iford, ab Iford geht’s ab in den Norden vom Norden, hinauf über die Baumgrenze, Steinwüsten zum Wandern irrsinnig, die Landschaft ist urzeitlich aber sehr schön, fast zärtlich und zerbrechlich. Es ist unglaublich was die Strasse bis Gamvik zu bieten hat, momentan ist die Strasse im Ausbau, ca. 50 km auf Schotterpiste mit Löcher gefahren. Wollte in Iford campieren, habe aber erst beim Camping getankt und dann wusste ich, dass ich sicherlich nicht hier übernachten werde. Beim bezahlen lagen Knochen auf dem Tisch, Resten von den letzten Mahlzeiten, vermutlich Resten der letzten Tage, schauderhaft, fahre weiter bis Tana und Übernachte auf dem Stadtcamping der dem Hotel angeschlossen, nicht sonderlich speziell.

Nachtessen:

Buillon mit Sherry

Hörnli nach Grossmutter Art, Hörnli, Schinken Ei, Käse

Es war sehr gut.

5.09.02

Beim Frühstück öffne ich die Konfitüre des letzten Einkaufs, mir graust es, die Orangenkonfitüre schmeckt wie „TIKI“ (Limopulver), kaufe jetzt Honig in der Hoffnung dass er besser schmeckt.

Na wer treffe ich denn beim Einkauf, Sepp, Maria und Jaqueline. Weiterfahrt auf die Varanger Halbinsel, der südliche Teil ist wunderbar, die Strecke aber ist auf der Michelin Karte nicht grün, d.h. nicht Sehenswert, eingezeichnet. Unverständlich! Bin am Abend wieder in Tana, diesmal aber auf dem Familiencamping, einfach Super, lerne einen Norweger kennen der jahrelang in St. Gallen (CH) als Versicherungsberater tätig war. Wir haben ein interessantes Gespräch über das Leben in der Finnmark, Soziales und Einkommensmöglichkeiten. Bin eigentlich erstaunt, da die Finnmark als das Armenhaus Norwegens gilt, gibt es hier Gesetze über ein Mindesteinkommen von sfr 3500.00  pro Monat (Busfahrer), finde ich gut,

bei uns in der reichen Schweiz wird zurzeit über ein Mindesteinkommen von

sfr 3000.00 diskutiert????

Nachtessen:

Avocadomousse

Hörnli nach Grossmutter Art, einfach Super

6.09.02

Camping war gut, sehr gut, aber die Kälte kommt!

Bettzeug der letzten Nacht:

Faserpelztrainer

Grosses Duvet (200x210 cm)

Daunenschlafsack

Fahrt geht weiter nach Berlevag, der Camping hier gehört einem Schweizer Ehepaar, Daniela und Dieter, seit 13 Jahren sind die beiden hier im hohen Norden. Es ist schön zu sehen was die beiden hier aufgebaut haben, die Lage ist sehr gut ausgewählt, der Job eines jeden einzelnen ist gut ausgedacht. Dieter betreut den Campingplatz, baut alte Gebäude neu auf, sucht neue Wanderrouten und ist für das Wohl der Gäste besorgt. Die Hurtigroutenschiffe legen keine 50 Meter entfernt vom Camping an, es ist ein Schauspiel am Abend um 1100 Uhr wenn das eine Schiff aus dem Süden anlegt, während des auslaufen des Schiffes ist schon das nächste aus dem Norden da. Er hat Gäste das ganze Jahr über, einheimische und Touristen. Daniela hingegen hat das Arctic Glasstudio in Ihren Händen, Daniela ist eine renommierte Künstlerin die in halb Europa bekannt ist. Sie fertigt zauberhafte Glas Utensilien an, Glasblasen analog Hergiswiler Glas, und eine Technik aus den USA,

wo sie zugeschnittene Glasteile diverser Farben aneinander reiht, zusammenschmilzt und anschliessend in eine Form drückt, so entstehen Glasskulpturen mit diverser Formgebungen. Erstaunlicherweise beliefert Daniela in ganz Skandinavien die Souvenirshops. Die Landschaft hier ist trocken und öde bis an den Fjord, die gleichen Landschaftsbilder wie gestern. Zerzauste und zerklüftete Felsen unterbrochen mit Sanddünen und Sandstrände. Zur Zeit ist es 1500 Uhr, es regnet, wenn das Wetter aufmacht werde ich morgen eine Wanderung auf das Tanahorm unternehmen.

Sepp, Marie und Jaqueline sind auch hier, wir haben einen guten Plauderabend bis die Müdigkeit uns einholt, aber auf einmal holt mich eine Stimme aus dem Schlaf, bin gerade erst eingeschlafen, da ruft mir Sepp mit seinen gewaltigen Bass Stimme, ob ich das Nordlicht auch anschauen komme und schon bin ich wieder auf den Beinen.

Es ist schon eindrücklich was hier am Firmament passiert, es scheint wie ein riesiger Vorhang,  endlos, in wechselnden Farben, kaum zu beschreiben, man muss es gesehen haben.

Gute nacht!

7.09.02

Mit einem deutschen (ich und ein deutscher??), flotter Kerl dieser Jürgen, besteige ich heute das Tanahorn, nur 265 Meter hoch, Wanderung vom Camping bis zum Camping ca. 30 km. Die Wanderung ist wunderbar, Landschaftlich sowie das Wetter, es hat sehr viel Schwemmgut am Strand. Na wer treffen wir dann unterwegs, natürlich Sepp, Maria und Jaqueline Sie sind überall, allgegenwärtig. 

Für Anika und Heinz habe ich ein Mitbringsel vom Arctic Glasshop, eine schöne 

4 flammige Tischkerze gekauft, ebenfalls bin ich Transporteur für mundgeblasene Glaskugeln für Maria und Sepp von Mettmenstetten. Weiterfahrt bis nach Leiden an der Barentssee.

8.09.02

Der Campingwart hat in Interlaken sein Handwerk gelernt, es ist für mich fast unglaublich, dass diese Leute nach der Ausbildung wieder nach Hause gehen.

Weiterfahrt nach Kirkenes, Lage ist gut aber eher ein ruhiges Dorf wo man alles einkaufen kann. Anschliessend fahre ich nach Jakobselv der nördlichsten Grenzstation zwischen Norwegen und Russland, ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend, einfach im Hinterkopf noch die Gedanken des kalten Krieges und überall die Plakate mit der Aufschrift was man darf und was nicht. Anstossend für mich sind die Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg man trifft sie überall, das schauderhafteste Erlebnis für mich war, ein auf eine Bunkerruine gebautes Wohnhaus in Kirkenes. Nicht erklärlich für mich.

Die Fahrt führt mich weiter ins Pasviktal, ein Tal das eingeklemmt, zwischen Russland und Finnland südlich von Kirkenes liegt. Es tauchen wieder Bäume in herrlichen Farben auf richtige Wälder im herbstlichen Gold. Ich finde ein Camping in Vagatem ca. in der Mitte des Pasviktales, keine Wiese aber dafür unter den Tannen gelegenen Sandplatz am See. Morgen sollten Sie kommen, wer schon Reni und Jürg....

9.09.02

Camping ist nicht schlecht , am Abend wurde es kalt, habe mich ins beheizte Büro des Campings reingesetzt, ach war das gemütlich. Ein gutes Omi (Edith) führt den Campingplatz, ein Omi wie man es sich besser nicht wünschen könnte. Heute habe ich diverse arbeiten am Auto ausgeführt, Innenreinigung, Öl-, Wasserstand und das Wasser im Dieselfilter abgelassen, aber welch ein Pech, habe an der Kunststoff Schraube das Gewinde überdreht, und das passiert einem Mechaniker. Musste alle Künste hervornehmen um das Gewinde abzudichten,  in der Not Apotheke finde ich genug Heftpflaster dazu. Es ist soweit, sie kommen, jawohl endlich sind Sie da, Reni und Jürg, ein freudiges Wiedersehen, grosses Geplauder und ein gutes Nachtessen, nicht nur Kaffe „avec“.

10.09.02

Wir gehen heute per Camper nach Nirud, ganz im Süden des Pasvitales, nur ein Polizeiposten im alten Stil (Blockhäuser), dann versuchen wir den Weg zum Dreiländereck (Russland, Finnland, Norwegen) zu finden, unterwegs kreuzen wir eine Grenzwacht der Norwegischen Armee, wir halten an um uns nach dem Weg zu erkundigen, dabei entdecken wir einen Hund namens „Tina“ in der Grenzwacht. Tina mit Windbrille auf einem 4 Rad Motorrad in einer Stellung, beinahe Achtungsstellung die alles aussagt! Wir erreichen endlich den Parkplatz von wo wir den Versuch starten können das Dreiländereck zu Fuss zu erreichen. Der Erste versuch misslingt jämmerlich, die Landschaft ist wunderbar, zu Fuss auf weichem Pfad zum Teil sehr Feucht (Sumpf), spärlich bewaldet aber genial. Der Marsch wird nach ca. 6 km durch ein Sumpf beendet, umkehr. Wir sind uns uneinig wo wir eigentlich wandern sollten, ausserhalb des Grenzzaunes oder zwischen den Zäunen im Niemandsland. Wir starten nach der Rückkehr zum zweiten Versuch ein par Meter südlicher und wir finden einen Pfad ca. 2 Meter breit, zum Teil mit Prügel (Holzstämme) ausgelegt die mit einer Schnur miteinander verbunden sind (Prügelweg), damit im Sumpf die Last der Wanderer besser verteilt wird. Nach ca. 7 km erreichen wir den Dreiländerecken tatsächlich. Es ist ja idiotisch wie das verhalten an dem Dreiländerecken vor-geschrieben ist, die Seite von Russland  im Niemandsland darf nicht betreten werden, was haben wohl die Touristen schon alles angestellt. 

Um Hoheitsgebietsverletzungen auszuweichen werden die Besucher des Dreiländereckens von einem Wachturm aus beobachtet, bei Missachtung sollen die Missetäter gebüsst werden, welch ein Witz, aber trotz allem entsteht ein komisches Gefühl in der Magengegend. Wir halten uns an die Vorschriften und begeben uns auf den Rückweg.  

11.09.02

Ein Abschied voller Emozionen bei Edith und gemeinsame Fahrt zum Aussichtspunkt ....96, Aussicht nach Nickel einer Stadt mit einer Mine die im Ortsnamen schon enthalten ist, geschichtlich war die Stadt  vor dem 2. Weltkrieg auf finnischem Staatsgebiet die Finnen haben 1926 Nickel entdeckt, mussten aber den ganzen Landstreifen von der Barentssee bis nach Karelien den Russen abtreten. Rauchende, stinkende Kamine in einer sauberen, schönen Landschaft. Einkauf in Kirkenes, besuch eines Kriegmuseums in Kirkenes und weiterfahrt nach Bugoynes, hier soll es die einzigen Königskrappen in Norwegen geben. Stückgewicht bis

12.5 kg, Riesendinger, leider ist momentan keine Saison. Wir übernachten im Camping von Bugoynes und werden das Gefühl nicht los, dass wir hier übers Ohr gehauen werden. 

12.09.02

Nach einem gemütlichen Frühstück trennen wir uns, Reni und Jürg fahren nach Berlevag in den Norden, ich fahre Richtung Süden nach Inari (Norden von Finnland). In Inari ist ein ganz tolles Samenmuseum und eine Diashow von Kikkonen über das Nordlicht (Aurea Borealis), wunderbare Bilder von einer anderen Welt. Ich fahre weiter Richtung Lemonjokki-Nationalpark, kurz davor ist ein Camping am See wo ich die Nacht verbringe, es hat noch Mücken und wieder Regen.

13.09.02

Von Lemonjokki, Regen in strömen, fahre ich nach Kiruna (Schweden) und wieder habe ich Glück ich werde vom Sonnenschein begrüsst, welch ein Gefühl. In Kiruna angelangt, Zelt schief zur Windrichtung aufgestellt, die Strafe dafür kam schnell, die ganze Nacht harter Wind, mein Vordach knallte die ganze Nacht wie eine Peitsche an mein Zelt.

Letzten Abend bin ich zum ersten Mal ausgegangen:

1 Bier, 1 Tom Collins, 

1 einheimischer Drink und ein Kaffe mit Grappa, sicherlich genug hat aber satte

45 sfr gekostet, gute Drinks schmecken anders sind aber gleich teuer.

14.09.02

Bin 0700 Uhr aufgestanden, Zelt eingepackt und schon kam der Regen. Anschliessend schon wieder Sonne. Habe das 2. Mal versucht die Untertags Stollen der Eisenerzmine von Kiruna zu besuchen. Man glaubt es nicht, das erste mal waren die Führungen nur in schwedisch, diesmal bin ich ausserhalb der Saison hier, täglich nur eine Führung und diese Führung ist die nächsten drei Tage ausgebucht. Verärgert fahre ich von Kiruna Richtung Süden, über Vittangi (unglaublicher Text) nach Josuando (Mississippidampfer) den Ishavsleden bis nach Pello herunter. Dann über die Grenze nach Finnland, Rovaniemi, gehe hier ins Arktikum, sehr schönes Museum über die arktische Geologie, Samen, Fauna und Wetterzusammenhänge seit der Eiszeit. Sehr windig, ich fahre weiter nach Kemijärvi, dann nach Süden auf der Strasse 944, sehr schmal aber asphaltiert, schöner Mischwald mit Rentieren, genau auf dem Polarkreis ist der Camping von Matkatupa gelegen. Guter Camping von der Lage her, viel Wald und 3 Mal Seeanstoss, zwischen Wald und den Seen ist ein Wiesenplatz in der Grösse von mindestens 3 Fussballfeldern, bin aber ganz alleine.

Sanitäre Anlagen lassen zu wünschen übrig. Kosten der Übernachtung 5 Euro (7.5 sfr).

15.9.02

Gewaltiger  Morgen, strahlend blauer Himmel, aber auf dem Camping liegt der erste Frost, es ist kalt, sehr kalt, der Tisch und die Autofenster sind gefroren. Am frühen morgen waren meine Füsse auf einmal Eiskalt, jetzt weiss ich warum. Ich bin Wort wörtlich auf dem Polarkreis. Nach dem Frühstück muss ich alles erst einmal trocknen lassen, dann aber weiter auf der 944 anschliessend auf der 81 bis von Pera-Posio bis Kuusamo, die Strassen sind wunderbar angelegt worden. Kuusamo ist eine sehenswerte Stadt  mit sehr guten Einkaufsmöglichkeiten, Top Modern. Südlich von Kuusamo der Einstieg in die 843 ist nicht ganz klar, die erste Einfahrt ist die alte Strasse, bis dann die neue Strasse von rechts dazu kommt. Landschaftlich ist die 843 auf der Höhe von Teeriranta  und Hossa wie aus dem Bilderbuch, es ist kaum zu fotografieren da Finnland keine Hügel (Berge) hat. Für das Auge ist die Landschaft aber Super (fast Zauberhaft). Die Campings mit 3 Sternen haben jeden nötigen Komfort und liegen preislich bei 5 Euro inkl. Dusche (Norwegen 100 Kronen = 20 sfr).

16.09.02

Letzte Nacht war wieder eisig kalt, ich kriege mich trotz langer heisser Dusche kaum warm. Der Himmel ist blau, Frühstück besteht bei dieser Kälte nur aus einem Kaffe, meine Finger sind schon wieder fast gefroren, ich packe das Zelt ein und fahre in „eiskaltem Zustand“ aus dem Camping und was passiert , es steht eine Elchkuh mit zwei Jungen auf der Strasse, ich kann nicht fotografieren, die Kamera und meine Finger sind eisig kalt, schade mein erster Elch. Fahrt über Suomussalmi, Khumo, Lieksa und Joensuu bis Savonlinna (Punkahariu). In Khumo gibt es ein Naturum, ein Naturmuseum, Fauna und Flora. Dimensionen von Khumo: Fläche ist mehr als doppelt so gross wie Tokio ganze 5500 qkm (die Schweiz hat 42'000 qkm), 11'000 Einwohner, 5300 Telefonanschlüsse, unvorstellbar für uns. Die Strecke von Nord nach Süd ist Super zu fahren und sicherlich eine weitere Reise wert. In Savonlinna (Regen) ist nichts besonderes, hier beginnt das touristische Finnland, schrecklich ich könnte nach Luzern gehen es wäre das selbe.  Das bekannte Schloss von Savonlinna liegt direkt neben einer Stahlfirma? 

17.09.02

Na was soll denn das, soviel Regen habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt.

Es wird irgendwie mühselig dieser Wald und der ewige Regen, Sibelius (ein Finne) mit seiner schweren Musik kommt mir in den Sinn, passend zu der Stimmung hier, so schwermütig. Die Strecke ist an und für sich sehr schön, speziell von Lievesfuore  nach Kongikangas (Strasse 640/837). Nördlich von Tikkakoski ist ein grosses Fliegermuseum, habe ich nicht besucht. Dann rasante Fahrt zu unserem treffen mit Reni und Jürg in Kokkola am Bottnischen Meerbusen. Leider gibt es keinen offenen  Camping, wir finden aber einen der die Tore nicht geschlossen hat aber vom Campingwart nicht besetzt ist, Toiletten und Duschen sind geschlossen. Bei strömendem Regen haben wir aber ein gutes Nachtessen.

18.09.02

Nach dem Frühstück die Verabschiedung von Reni und Jürg und im Regen weiterfahrt in Richtung Norden am Bottnischen Meerbusen entlang über Oulu, nach Schweden bis Sangis. Ein guter Camping bei einer Bauerfamilie, bin der einzige Gast, die Wäsche wird durch die Bauernfrau gewaschen. Ich bin das Fahren langsam müde, die gefahrene Strecke ist riesig und wenn ich die Karte anschaue wo ich eigentlich bin sehe ich noch kein Ende, Skandinavien ist dermassen gross, kaum vorstellbar.  

19.09.02

Am morgen erschrecke ich, es fühlt sich alles so kühl und frisch an, ein Griff zur Zeltwand bestätigt mir was ich befürchte, der Winter ist da. Ich überlege mir lange ob ich überhaupt aufstehen soll oder nicht. Nach längerem überwinde ich mich dazu aufzustehen. Es ist wirklich Kalt, ich beschleunige alles ein bisschen und geniesse eine lange heisse Dusche, zurück beim Auto schlüpfe ich eiligst in meine kalten Kleider rein, das ist ja schrecklich. Leider kann ich nicht weiterfahren, denn es muss alles erst getrocknet werden, es geht aber recht lange, die Zeit kommt mir so lange vor weil meine Finger  immer kälter werden, bis die Sonne erscheint. Nach einem kläglichen Frühstück und der Trocknungsprozedur geht die Fahrt  weiter über Boden, Arvidsjaur nach Arjeplog ins Silbermuseum, es ist ganz verrückt was da ausgestellt ist. Das Museum ist auf einen Arzt zurückzuführen der sich vor einiger Zeit der Gesundheit der Samen annahm, da die Samen die Arztrechnungen nicht immer bezahlen konnten wurde der Arzt mit Naturalien vergütet. Inzwischen ist die Sammlung zu der schönsten und reichhaltigsten Sammlungen angewachsen. Im  Untergeschoss des Museums ist eine tolle Tonbildschau über Arjeplog und Umgebung. Gegen den späten Nachmittag weiterfahrt über Sorsele bis vor Lycksele. Übernachte in einem Camping zwischen Seen auf einem Damm, auch hier ist es sehr kühl, der Winter kommt immer näher. Hier repariere ich den Dieselfilter abermals mit Heftpflaster. Mein erstes Telefon zu Karin Eriksson, es ist gewaltig die Offenheit und Gastfreundschaft die hier noch vorhanden ist, wir könnten viel davon lernen. 

20.09.02

Die Wegbeschreibung von Karin ist einmalig, man merkt Sie ist Busfahrerin, die Beschreibung ist so gut, dass ich bis vor die Siedlung hinfahre ohne ein weiteres Mal zu fragen. Was ich aber nicht finde ist Ihre Hausnummer, ungewohnt für uns, die ungeraden Hausnummer sind in einer Siedlung links von der Strasse und die geraden Hausnummern sind 500 Meter weiter in einer eigenen Siedlung auf der anderen Strassenseite. Aber nach einem weiteren Anruf bei Karin hat sich alles geklärt. Ich finde das Haus und somit auch Karin. Na wir kennen uns wirklich nicht, aber trotzdem werde ich so freundlich willkommen geheissen von Karin.

Wir haben zusammen nach einem Willkommensdrink (Kaffe/Tee) Umeà angeschaut, sehr gute Reiseleiterin. Während der Anschauung von Umeà haben wir eine Kollegin von Karin, mit dem Namens Solveig, von Bahnhof abgeholt. Auch Solveig spricht ein bisschen Deutsch, nach einem Kaffe auf einem Schiff begeben wir uns auf Einkaufstour für das Nachtessen. 

Wir haben tolle Gespräche über die Ausbildung, Weiterbildung und die Schule, ebenso kommt die Sozialkompetenz der Kinder die in der Schule gefördert aufs Tapet, ich staune welch eine Ansicht Ausländer gegenüber vertreten wird, es ist unglaublich wie selbstverständlich die Aufnahme von Ausländer in Schweden ist, wir könnten viel, viel lernen bei uns, wir müssen uns nicht abschotten vor Ausländern sondern den Kontakt suchen. 

Ich koche für alle und wir haben einen tollen Abend zusammen, Nachtruhe finde ich auf dem Boden im Wohnzimmer, ich bin perplex mit welch einer Natürlichkeit das alles abläuft. 

21.09.02

Nach dem ausgiebigen Frühstück  trennen sich unsere Wege, ich fahre in die Berge in Richtung Norwegen, östlich von Saxnäs geht eine Strasse nach Norden in Richtung Marsfjällen ab, Marsfiällen liegt auf 1590 Meter über Meer und hier schneit es das erste Mal, welch ein Gefühl, benehme mich wie ein Kind das den ersten Schnee spürt. 

An der Kreuzung nach Marsfjällen befindet sich der grösste Wasserfall Schwedens. 

Die Fahrt über die Berge ist wunderbar, sie führt mich über Stora, Gäddede nach Hammerdal. Der Camping in Hammerdal ist nicht überwältigend, ist unbesetzt aber die Duschen und die Toilette sind offen.

22.09.02

Den Camping für letzte Nacht habe ich nicht bezahlt , habe die Kasse nicht gefunden. Nach Beschreibung sollte man an der Tankstelle bezahlen die aber ist geschlossen. Auch hier ist das Wetter nicht gut, kühl und regnerisch. Die Fahrt heute führt mich über Ostersund nach Sundsvall am Bottnischen Meerbusen, Sundsvall ist eine grössere Stadt mit Prunkbauten aus der Geschichte, ein Bau fällt ins Auge die Bibliothek, sie wurde renoviert und mit der modernen Kunst vereint was recht gut gelungen ist. Nach der Besichtigung der Stadt geht die Reise weiter nach Hudiksvall, Söderhamn, Gävle nach Norrtälie, sehr guter Camping und das Wetter wieder gut, Sonnenschein am Abend, Grosswäsche ist angesagt, nebenbei gutes Nachtessen und verdienter Schlaf.

23.09.02

Die letzte Nacht war herrlich, kein fröstelndes Gefühl, einfach warm. Die Fahrt heute  geht weiter bis nach Stockholm. Nachdem ich das Zentrum von Stockholm  gefunden und das Auto beim Nationalmuseum geparkt habe fängt die Besichtigung an. Eine ganz tolle Stadt, sehr gut erhalten. Begebe mich auf eine der Insel im Zentrum, riesiges altes Segelschiff das zum Hotel umgebaut wurde liegt fest verankert am Ufer, ein par Meter weiter wird ein altes Segelschiff in Holz nachgebaut, die Kiellegung ist erfolgt, der Rumpf beinahe im Rohbau fertig gestellt. Dieses Projekt wird privat finanziert, das heisst man kann Segelfläche per Quadratmeter als Sponsor kaufen, Projektkosten 26'000'000 sfr. Es ist sehr interessant den Handwerkern zuzuschauen. Am Abend geht die suche nach einem Campingplatz los, zurück auf die Autobahn, zum Glück ist unweit des Zentrums auf der Autobahn ein Camping angegeben, nichts wie raus und schon bin ich nach par Kilometer eingecheckt. Baue das Zelt auf gehe in die Küche und was höre ich, na was denn, natürlich schweizerdeutsch von einem jungen Paar. Mische mich ein und schon ist der Kontakt wieder hergestellt, wir beschliessen am nächsten Abend gemeinsam zu kochen. Für heute liegt ein gemeinsames Kaffe „avec“ drin, da der Aufenthaltsraum schon geschlossen ist beschliessen wir kurzerhand die kleine Küche in beschlag zu nehmen und uns mit Campingtisch und Stühlen in der Küche einzurichten. Es war ein gemütlicher Abend.

24.09.02

Die Nacht war gut, nicht mal kalt. Heute gehe ich zurück ins Zentrum, wieder vors Nationalmuseum und besuche als erstes das Vaasa Museum. Die Vaasa ist ein Segelschiff das vor 333 Jahren (anno 1669) vor Stockholm gesunken ist, die Ursache dafür war einen Wunsch des damaligen Königs das Schiff um eine Etage  aufzustocken, was verheerende Folgen hatte. Die Konstruktion war für die Höhe nicht ausgelegt, die Bordkanonen kamen durch die Mehrbelastung somit zu Nahe an die Wasseroberfläche. Obwohl das Schiff mit 112 Tonnen Ballast aus Steinen nicht in der Vertikalen gehalten werden konnte, der Schwerpunkt war zu hoch, geriet das Schiff in Schräglage  in deren Folge das Wasser durch die Öffnungen der Bordkanonen ins innere gelangte und das Schiff unterging. Das Schiff wurde 1961 gehoben, restauriert und ausgestellt, das heisst es wurde ein Gebäude um das Schiff gebaut.

Ebenso ist der Skansen ein wunderbares Freilichtmuseum, der Skansen ist vergleichbar mit dem Ballenberg nur ist er viel grösser. Nebst alten Gebäuden die noch in Betrieb sind ist eine Glasbläserei, eine Schreinerei und eine mechanische Werkstatt mit Transmissionsantrieb in Funktion. Daneben hat es einen riesigen Zoo und allerhand Gebäude aus der jüngeren Zeit aus Schweden.

Ein Aufenthalt in Gamla Stan (Altstadt von Stockholm) sollte man sich nicht entgehen lassen, hunderter alter kleiner Geschäfte in engen gepflasterten Gassen. Restaurants die im Keller eingerichtet sind und wunderbare riesengrosse Gebäude. Eben in diesen Gassen habe ich meinen „Troll“ gefunden, gefertigt in Handarbeit aus Filz , mit einem riesigen Hut , noch grösserem Bart und zwei klitzekleinen funkelnden Augen. 

Sehenswert ist auch das Wasserregulierungssystem in Stockholm, damit der „Schmutz“, das heisst, das alle Kanäle mit frischem Wasser gespült werden, zu berücksichtigen ist aber, dass alle 6 Stunden Ebbe und Flut sich die Hand geben. 

Die Schleusen sind unter den Brücken angebracht.

Heute ist unser gemeinsamer Kochabend, wir richten uns wie gestern in der Küche ein, und geniessen ein herrliches Abendmahl. 

25.09.02

Besuch des Nobel Museums, Ausstellung bis 2004 über Nobel, Nobel ein Reicher Mann, Erfinder des Dynamits, vermachte sein ganzes Vermögen einer Stiftung, der heutige Nobelpreis ist auf Nobel zurückzuführen.

In der Stadt besuche ich eine riesengrosse Fotoausstellung eines Fotografen (F) der weltweit Bilder aus der Luft schiesst sie vergrössert und ausstellt. Er war auch in der Schweiz, Nacktfotos ich glaube es war in Neuenburg wo sich Hunderte splitternackt auf die Strasse gelegt haben. Es muss ja was gewaltiges sein so viele „Futztis“ und „Schwänze“ zu fotografieren? 

Nach diesen wenigen Tagen in Stockholm wird es mir erst bewusst welch eine Ruhe ich im Norden genossen habe, ich habe hier richtig Kopfschmerzen vom Dauerlärm und der Luftverschmutzung, Autos und Flugzeuge usw.

Weiterfahrt nach Linköping und Übernachtung auf einem Camping der ich erst in der Nacht erreiche. Es wird immer seltener, dass Campingplätze offen haben und wenn sie offen sind, sind sie doch halb geschlossen, der Aufenthaltsraum ist zu, die Duschen sind zu 90% geschlossen usw..

Auf diesem Camping sind zwei Ostdeutsche die eine Stelle suchen in Linköping, wieso Linköping; zuhause würde in der momentanen Zeit nur gute 10 Mark pro Stunde bezahlt, zuwenig zum Leben und zuviel zum Sterben. Es ist ja unglaublich und das in der heutigen Zeit. Es kommt mir in den Sinn, dass es gar nicht so lange her ist wo Schweizerbürger vom Staat finanziell unterstützt wurden wenn sie auswanderten, die Folge ist zum Beispiel die Ortschaft Misionas in Norden Brasiliens, dies geschah nach dem 2. Weltkrieg.

26.09.02

Besuche in Berg die Schleusen des Gota-Kanals, mehrstufige Schleusen, es werden bis 50 Meter Höhendifferenz überwunden, die Schleusen sind sehr gut erhalten und noch in Betrieb. Sie wurden jedoch modifiert, das heisst der Antrieb ist Hydraulisch. Dann aber in Borensberg ist noch die einzige Schleuse mit Handbetrieb, sie überwindet nur eine Höhendifferenz von 20 cm, es ist aber eindrücklich zu sehen wie die Handarbeit vor sich geht. 

Von Linköping über Vimmerby, Vastervik, Oskarshamn nach Kalmar. Zwischen Oskarshamn und Kalmar hatte ich die zweite Autopanne, auf einmal hatte ich kalte Füsse und Beine, mit anderen Worten keine Heizung mehr, dafür ist die Motortemperatur im Himmel. Der Kühler hat ein Leck, ich bemühe mich die Fahrgeschwindigkeit so zu Drosseln, dass die Motortemperatur nicht in den roten Bereich kommt, zum Teil mühselig. Meine Beine sind so kalt, ich spüre sie kaum mehr.

Ich benötige ca. 3 Stunden für 40 Kilometer. Kaum in Kalmar angekommen, es ist schon Dunkel, suche des Campings und ab ins Bett ich suche Wärme.

27.09.02

Das sehe ich erst am Morgen der Camping ist wunderbar gelegen, bezahle den Camping und suche eine  Landrovergarage, in Schweden haben die Volvo die Vertretung von Landrover, nicht all zu weit finde ich eine Garage. Die Reparatur dauert ca. 2 Stunden. Der Kühler entleeren, auffüllen, prüfen, Wasse zum Teil ablassen und mit einer bei Temperatur selbstaushärtenden Gummimasse aufgefüllt und das Wasser umwälzen. Dieselfilter repariert und die Reise kann weitergehen. Kosten für die Reparatur nur 1351 Kronen, das heisst 311.00 sfr.

Fahre um den Mittag auf der Insel Öland, an der Westküste in den nördlichen Teil. Gewaltig diese Insel, flach aber trotz allem hat sie landschaftlich sehr viel zu bieten. Aus den vielen Schlossruinen zu schliessen muss die Insel in der Vergangenheit einen sehr wichtigen Stützpunkt gewesen sein. Ebenso erstaunt mich die hohe die Anzahl der vorhandenen Windmühlen, einst waren es 2000 Stück, zurzeit sind gute 200 Mühlen noch erhalten, bei näherem hinschauen bemerkt man kleine Differenzen  an den Mühlen. Die einen sind aus Stein gebaut wie ein Haus wo nur der Kopf mit dem Windrad in den Wind gedreht werden kann, andere Mühlen sind viel kleiner und bestehen primär aus einer vertikalen Achse wo ein Hut mit Windrad darüber gestülpt ist , der ganze Hut kann nun an einem verlängerten Finger rund um die vertikale Achse in den Wind gedreht werden. Bei diesen kleinen Mühlen sind auch zwei Varianten vorhanden, die einen mit einem Holzunterbau, die anderen mit einem Steinunterbau.

Am Nordkap angelangt mache ich eine grössere Strandwanderung, einsam Öde und sehr windig. Ich fahre an der Ostküste  Richtung Süden, etwa in der Mitte der Insel erlebe ich einen wahnsinnigen Sonnenuntergang, ein richtiges Schauspiel.

Nun ist ja dunkel und überall werden Kerzen angezündet, ich halte an und erkundige mich was auf Öland vor sich geht, zu meinem erstaunen erfahre ich das heute das Erntedankfest gefeiert wird, welch ein Zufall. Beim nächsten Lichtermeer halte ich an und gehe hinein, komme sehr schnell ins Gespräch, Das Fest startete um 1900 Uhr und dauert bis 0300 Uhr. Bediene mich am Buffet, es ist unglaublich, alle Museen sind gratis offen, auf den Schlossruinen sind Theatervorstellungen und alle Betriebe die was zu zeigen haben arbeiten die Nacht durch. Von nun an Besuche ich ziemlich alles was brennende Kerzen hat, Bauernhöfe, Bäckereien, Schwemmholzmuseen, Brauerei, Ausstellungen usw. Am Ende, das heisst morgens um 03.00 Uhr bin ich satt gegessen (gefressen), mein Kopf ist voller Eindrücke und ich begebe mich auf den Campingplatz und stelle das Zelt mit der Taschenlampe  auf.

28.09.02

Heute, spät am morgen stehe ich auf, geniesse mein Frühstück und begebe mich erneut nach Öland, ich möchte gerne noch ein par Souvenirs die ich gestern gesehen habe einkaufen, aber „oha lätz“ alle Stände und Ausstellungen wurden von früh aufstehenden weggeräumt, schliesslich finde ich im Süden noch einen Bauerhof wo ich Honig einkaufen kann. Bye, Bye Öland, es war wunderbar.

Die Fahrt führt mich weiter der Ostküste entlang in Richtung Süden über Karlskrona, Ronneby, Karlshamn nach Vaxjö. Vaxjö ist das Zentrum der schwedischen 

Glasindustrie. Ich suchen den nächsten Camping, fahre endlos um den beschriebenen Camping zu finden, endlich ist es soweit, baue mein Zelt auf. Gute Nacht. 

29.09.02

Am heutigen Tag besuche ich diverse Glashütten östlich von Vaxjö so zum Beispiel, Orrefors, Emmaboda, Hovmantor, Eriksmale usw. Die Glashütten sind ganz auf Massenware und Touristen ausgerichtet, es klar angeschrieben, dass nur 2. und 3. Qualität verkauft wird. Enttäuschend sind die Besichtigungen ich fahre weiter. Nebenbei habe ich noch ein Geschäft gefunden wo alte Schwedenöfen verkaufen, Preisgrössenordnung ca. 1200 – 2000 sfr, das nächste Mal nehme ich einen nach Hause für den Wintergarten. Weiterfahrt nach Jönköping.

30.09.02

Camping war so “Lala”. Besuche heute Jönköping , wollte unter anderem das Zündholz Museum besuchen, hat heute leider zu, gehe weiter nach Huskvarna und besuche das Museum der Firma Huskvarna, ist nicht überwältigend, ebenso das daneben liegende Heimatmuseum. Weiterfahrt nach Motala. Hier überrascht mich ein Fahrzeugmuseum, einfach gewaltig. Es sind nicht Fahrzeuge steril aneinander-gereiht, nein jedes Fahrzeug steht in einem Bild, das heisst es sind diverse Utensilien wie Puppen, Zelte, Bilder, Kleider, Fotos usw. ausgestellt. Das Museum ist ganz verrückt.

Weiterfahrt über Askersund , Skövde nach Göteborg, ich habe eine Adresse in Torslanda, ausserhalb von Göteborg. Nach der Durchquerung von Göteborg treffe ich in Torslanda ein, frage einmal in einem Shop nach der Adresse und schon stehe ich da, soll ich oder soll ich nicht klopfen, es ist 20  Uhr. Na los, ich klopfe höre Getrampel und die Türe geht auf. Ich spreche Michael mit Vornamen an und erzähle Ihm, dass der Landrover für eine Besichtigung bereit sei, .......

Es hat seine Vorgeschichte; Michael und Anna –Lena (seine Frau) sind hie und da in Steinhausen bei einem Kollegenpärchen auf Besuch und wollten schon einmal den Landrover besichtigen, und nun können sie es. 

........ich habe es an der Türe gesehen wie sich die Rädchen im Kopf bei Michael gedreht haben, dann fing er an zu lachen und rief ins Untergeschoss zu Anna-Lena, komm rauf das glaubst du nicht, und schon fing eine tolle Zeit an. Sie haben mich in die Wohnung gebeten, es wurde aufgetischt, gegessen, geplaudert und getrunken es war gewaltig. Um 2300 Uhr haben Sie mir den Hausschlüssel gegeben.

01.10.02

Geschlafen habe ich im Zelt vor der Garage, Sie gingen morgens um 0600 Uhr arbeiten. Ich habe ausgeschlafen, geduscht und gefrühstückt. Bin anschliessend nach Göteborg gefahren habe mir die Stadt angeschaut, unter anderem  ging ich ins Schiffsmuseum an Ufer. Während der Begehung des Kutters ist mir eine bezaubernde Frau aufgefallen, wir kamen ins Gespräch über Gott und die Welt. Nelly heisst Sie und kommt aus Ungarn, Wow. Anschliessend gingen wir zusammen ins Kunstmuseum zur Sonderausstellung von Edward Munch, die meisten sehr düstere Bilder, wenige sind farbig aber wie fafbig, so gewaltige Bilder, man bleibt einfach stehen und staunt. 

Es kommt der Abschied von Nelly, sie geht nach Stockholm und anschliessend wieder nach Ostersund ins Studium (1/2 Jahr Aufenthalt).

Ich kehre nach Torslanda zurück, habe aber unterwegs noch eingekauft und koche für Michael und mich das Nachtessen,  Anna-Lena ist diesen Abend mit Kundschaft im Ausgang. Wir, ich meine Michael und ich hatten einen tollen Abend. Um 2330 Uhr kommt Anna-Lena erschöpft nach Hause, weitere Plauderstunde wird angehängt und dann ab in die Klappe.

02.10.02

Wieder eine warme Dusche und gutes Frühstück, könnte mich wieder daran gewöhnen in einem Haus zu leben. Gehe wieder nach Göteborg, in die City

„Lädele „ und schlendere durch Parks, finde eine echte Markthalle ganz toll, es ist ein geruhsamer Tag. Am Abend kaufe ich wieder ein für das Nachtessen 10 Poulet-brüstchen ein, aber oho, Anna-Lena hat auch eingekauft, und was lauter Crevetten und Scampi und beharrte darauf, dass jetzt sie Koche , ach das Essen war ja so gut. Nebenbei haben wir die Pouletbrüstchen in der Bratpfanne angebratet für morgen. Wir plauderten den ganzen Abend über alles, beinahe hätte es Tränen gegeben als wir auf die Krise im Nahen Osten (Israel, Palestina) zu sprechen kamen. Wir haben es aber gemeinsam Überstanden. Die beiden sind ja wirklich tolle Leute, ich bin so froh, dass ich sie kennen gelernt habe. Nun es ist so weit, wir haben uns am Abend verabschiedet.

03.10.02

Ich dusche ja schon wieder ausgiebig, und bediene mich reichlich in der Küche zum Frühstück. Den Schlüssel unter die Teppich Vorlage und ab die Post. Heute fahre ich nach Bohuslan das ist ein Bezirk nördlich von Göteborg am Meer, wunderbar gelegen, lauter kleine Inselchen, super Landschaft. Ich schaue mir jetzt die von den Touristen verlassenen Ortschaften an, Ortschaften wie Rönmäng, Stenungssund, Mollösund, Ellos, Lysekil und Kungshamn. Der nächste Camping sollte der letzte werden in Schweden, qualitativ ist er es auch. Nur noch eine Dusche in Betrieb, Waschmaschine funktioniert nicht, die Küche ist eine Katastrophe und vom Preis sprechen wir nicht.

04.10.02

Heute fahre ich zurück nach Jönköping und besuche das Zündholzmuseum. Es ist sehr gut, da steht einen Automaten der am Ende des 18. Jahrhundert gebaut wurde um Zündhölzer „automatisch“ zu fertigen und einzupacken. Das Museum ist wirklich Sehenswert. Am Abend versuche ich Anika und Heinz auf der Strasse nach Marstrand zu finden, endlich gefunden, gut gelegen Ihr Ferienhaus.

Dag, Bruder von Anika, und Maria sind auch anwesend, na jetzt fängt die Sauferei an, am Abend um 1000 Uhr setzten wir uns in die Freiluftbadewanne, Wasser 38°Celsius, klarer Himmel und ein riesen Geplauder in der Wanne. In der einen Hand ein Bier In der anderen Hand ein „Korv“ und der Wein steht schon auf dem Rand der Wanne. Der ganze Körper glüht, ca. um 0200 Uhr begeben wir uns zur Nachtruhe. Ich schlafe wie ein „örgeli“. 

05.10.02

Heute kommen die Brüder von Anika , Thomas mit Frau und ......... zu besuch, gemeinsam roden wir das Grundstück von Schällibaums Freienhaus. Ein Riesenkrach, Motorsägen kreischen in der Luft und die Bäume fallen wild durcheinander. Das grosse Material wird kurzgeschnitten und als Brennholz aufgeschichtet, der Kleinkram im danebenliegenden Wald entsorgt, und schon sieht man Schällibaums Ferienhaus aus der Entfernung, das Dickicht ist weg. Das Grundstück sieht immer besser aus. Einkauf mit Heinz im nächsten Shopping für die abendliche  Einweihung des Ferienhauses. Ein Fest einfach schwedisch, heute Abend gehen wir ein bisschen später ins Freiluftbad, aber nichts desto trotz, die linke und die rechte Hand sind nicht frei, Anika und Maria sind auch im Bad. Es ist einfach gut, sollte bei uns auch eingeführt werden. Um 0200 Uhr ist wieder Nachtruhe.

06.10.02

Als ich aufstehe denke ich an den Herbst, leichter Nebel, alles feucht und nicht gerade warm, gemeinsames Frühstück, Geplauder, anschliessend verabschiede ich mich und fahre nach Marstrand, gehe mit der Fähre hinüber. Der Wind pfeift mir kalt um die Ohren und ich verziehe mich in ein kleines Kaffe und fülle mich mit sehr gutem Kaffe und Wiener Plunder. Ein altes Mütterchen, ihr Gesicht voller Falten, wie gegerbtes Wildleder, braun gebrannt setzt sich zu mir an den Tisch. Ihr Gesichtsausdruck ist selbstsprechend, ich denke Sie hatte eine gute Zeit. Auf einmal plaudert  sie auf mich los, in schwedisch, ich versuche zu erklären, dass ich englisch verstehe, sie wechselt auf englisch und anschliessend fragt sie mich ob ich deutsch spreche. Also geht die Unterhaltung auf deutsch weiter. 

Ich verabschiede mich von der freundlichen Frau und wieder pfeift mir ein kalter Wind ins Gesicht, ich sitze im Auto und überlege. Ich starte den Motor und mein nächstes Ziel ist Malmö. Ich glaube die Ferien sind vorbei  es war ja wirklich eine tolle, schöne Zeit. Kurz vor Malmö beginnt der Regen, ich entscheide mich für Dänemark, es regnet wieder, also weiter nach Hamburg, na ja was soll’s.

07.10.02

Um 0800 fahre ich über die Schweizer Grenze in Basel, mehrheitlich Regen auf dem ganzen Weg. In Pratteln geniesse ich mein erstes Frühstück mit gutem Brot.

Es ist wirklich eine  Geniale Reise gewesen. Bis zum nächsten Mal.

Diese Reise war nicht nur Ferien sondern auch eine Reise zu mir selbst in mein Tiefstes Inneres, es ist mir einiges Klar geworden.

 


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