17.8.2014 Die Gewalt des Wassers
Geschichte
Erschliessung der Schlucht
Die Gletscherschlucht Rosenlaui wird bereits in Reisehandbüchern des 19. Jahrhunderts erwähnt. Damals führte allerdings bloss eine Holztreppe in die Tiefe und gewährte den waghalsigen Reisenden einen kleinen Einblick in das Innere der Schlucht.
Im Sommer 1901 kauft der Meiringer Hotelier Kaspar Brog die Rosenlaui-Besitzungen und entschliesst sich sogleich, den oberen Teil der wilden Schlucht zu erschliessen. Am 28. Oktober 1901 werden die Bauarbeiten aufgenommen. Bauunternehmer ist der Tiroler Johann Berti. Die Erschliessung gestaltet sich schwieriger als angenommen und die Bauarbeiten ziehen sich weit in den Sommer 1902 hinein. Der Weg muss durchgehend in den soliden Kalkfelsen gesprengt werden. 9000 Schüsse oder 180 Pakete Dynamit werden dazu gebraucht. Die Kosten belaufen sich auf 22'000 Franken.
Eröffnung und Erweiterung
Am 6. Juni 1903 wird die Gletscherschlucht Rosenlaui eröffnet. 38 Personen besuchen an diesem Tag die Schlucht, der Eintrittspreis beträgt damals einen Franken.
Im Winter 1930/31 lassen die Nachkommen von Kaspar Brog den Schluchtweg auf die heutige Länge ausbauen. Seither ist der Rundgang durch die Schlucht nur sanft renoviert und an die heutigen Sicherheitsstandards angepasst worden. In den vergangenen Jahren wurden die zwei längsten Tunnels mit einer Solarlichtanlage ausgestattet.
Die Gletscherschlucht Rosenlaui wird jeden Frühling vor der Eröffnung von einer einheimischen Baufirma in Zusammenarbeit mit Bergführern kontrolliert und für den Sommerbetrieb bereit gemacht.
Die Gletscherschlucht Rosenlaui wird heute in 5. Generation von den Nachkommen von Kaspar Brog weitergeführt.
Heilquelle und Hotel
1771 entdeckt der Einheimische Andreas von Bergen beim Holzen im Rosenlaui eine Heilquelle. Er kauft daraufhin die Alp Rosenlaui und errichtet einen Badeschopf und eine einfache Behausung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebt das Rosenlaui-Bad eine Blütezeit. Es geniesst einen guten Ruf und wird fleissig besucht. Trotzdem wird der Wirtschaftsbetrieb zunehmend wichtiger als der Badebetrieb. Im Jahr 1912 setzt die Natur dem Badebetrieb ein Ende: Erdbewegungen verschütten die Schwefelquelle fast gänzlich.
Das romantische Hotel Rosenlaui wird heute in der 2. Generation von der Familie Andreas und Christine Kehrli-Moser geführt.
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